Elektroauto das zuhause an einer Wallbox lädt.

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Wie lädt man sein E-Auto am besten zu Hause?

Elektroautos sind heutzutage immer beliebter und eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Benzin- oder Dieselfahrzeugen, besonders wenn die benötigte Energie mittels einer Photovoltaikanlage (beispielsweise in Form eines Solarcarports) selbst erzeugt wird. Im Gegensatz zu einer Tankstelle, bei der der Kraftstoff in wenigen Minuten getankt wird, nimmt das Laden eines Elektroautos allerdings mehr Zeit in Anspruch. Dabei sollte sichergestellt werden, dass das Fahrzeug schnell und zuverlässig geladen wird. Ein großer Vorteil von Elektroautos liegt in der Möglichkeit, diese bequem zu Hause zu laden. Dafür existieren mehrere Varianten, die individuell betrachtet Vor- und Nachteile haben. Dabei ist die Frage nach der geeigneten Option auch aus sicherheitstechnischer Sicht relevant.

Drei Optionen stehen zur Auswahl

In der Regel stehen drei Möglichkeiten zum Laden des E-Autos zur Auswahl. Das Aufladen mittels einer normalen Steckdose, über einen Starkstromanschluss oder über eine sogenannte Wallbox (Ladestation).

Steckdose

Die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit, ein Elektroauto zu Hause aufzuladen, ist die Verwendung einer herkömmlichen Steckdose. Dies erfordert keine spezielle Ausrüstung, kann aber viel länger dauern. Zudem besteht ein höheres Risiko für elektrische Probleme. Obwohl das Aufladen eines Elektrofahrzeugs über eine normale Steckdose die einfachste Lösung zu sein scheint, kann es dabei zu verschiedenen Problemen kommen:

  • Eine herkömmliche Steckdose ist nicht für Dauerlasten ausgelegt. Daher kann eine langfristige hohe Belastung durch das Laden eines Elektroautos zu Überhitzung und im schlimmsten Fall zu einem Brand führen.
  • Die Ladezeit kann extrem lang sein. Es kann bis zu 12 Stunden dauern, um die Batterie vollständig aufzuladen.
  • Die Ladespannung ist oft zu niedrig, was zu einer ineffizienten Energieübertragung und höheren Stromkosten führt. Dies spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn der Ladestrom nicht selbst erzeugt wird, beispielsweise durch Solarzellen auf dem Dach des Hauses oder durch einen Solarcarport.

Starkstrom

Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Starkstrom. Mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW kann das Auto in etwa 4 bis 5 Stunden vollständig aufgeladen werden. Darüber hinaus kann die Starkstromsteckdose je nach Bedarf für andere energiehungrige Geräte genutzt. Der Nachteil hier ist jedoch der hohe Installationsaufwand und die höheren Stromkosten – und auch hier können Risiken nicht ganz ausgeschlossen werden. Trotz der Vorteile die das Laden von Elektroautos mit Starkstrom bietet, ist die Liste der Schwächen bei dieser Option lang:

  • Das Einrichten einer Starkstromleitung erfordert die Arbeit eines qualifizierten Elektrikers und kann aufgrund der notwendigen elektrischen Änderungen komplex sein.
  • Obwohl die Ladezeit verkürzt wird, sind die Kosten für Starkstrom in der Regel höher als bei herkömmlichen Steckdosen oder Wallboxen.
  • Nicht alle Wohnsituationen erlauben den Zugang zu Starkstrom. In Mehrfamilienhäusern oder Mietwohnungen kann dies eine Herausforderung darstellen.
  • Ohne passende Sicherheitsmaßnahmen kann der Betrieb mit Starkstrom ein Risiko darstellen. Es ist wichtig, den Zustand der Anlage regelmäßig zu überprüfen und sie durch einen Fachmann installieren zu lassen.
  • Während Autohersteller und der Verband der Elektroindustrie in der Regel keine Bedenken äußern, wird aber auch gewarnt. So sei das Starkstromnetz nicht für eine Ladeinfrastruktur vorgesehen. Es bestünde also die Gefahr, dass bei Trafostationen die Sicherungen rausfliegen würden, wodurch ganze Straßenzüge lahmgelegt werden könnten. Bei immer weiter ansteigender Zahl von Elektroautos erhöhe sich dieses Risiko. Auch Versicherungen sind bei Starkstrom vorsichtig, besonders wenn an fremden Starkstromsteckdosen geladen wird.

Wallbox

Die dritte Möglichkeit ist eine Wallbox. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Ladestation, die an der Wand montiert wird und das Aufladen von Elektroautos zu Hause ermöglicht. Sie ist sicherer und effizienter als eine herkömmliche Steckdose und kann das Auto oft in 6-8 Stunden vollständig aufladen. Auch gibt es Wallboxen mit integriertem Timer. Dies ist sinnvoll, falls der Strom nicht selbst produziert und beispielsweise günstige Nachttarife in Anspruch genommen werden sollen. Bei selbst erzeugter Solarenergie können so die Zeiten mit der höchsten Einstrahlung optimal genutzt werden.

Allerdings kann die Installation einer Wallbox teuer sein und erfordert einen speziellen Anschluss. Eine optimale Kombination besteht daher aus einer Wallbox, die selbsterzeugten Strom aus einer Photovoltaikanlage liefert, entweder auf dem Dach des Wohnhauses oder aus einem Solarcarport. Während es bei dieser Lademöglichkeit praktisch keine Sicherheitsbedenken gibt, bleibt als einziger Nachteil die relativ hohe Anfangsinvestition.

Fazit: Wallbox ist effizient und sicher

Diese rentiert sich aber bei nachhaltiger Betrachtung des Konzepts. Mit einem Solarcarport lässt sich nicht nur nachhaltiger Strom für das Elektroauto produzieren, sondern auch Energie für den gesamten Haushalt, wodurch nachhaltig Kosten gespart werden können. Als Bonus oben drauf, lässt sich überschüssiger Strom gegen Vergütung in das öffentliche Netz einspeisen. In Verbindung mit Photovoltaik ist die Wallbox insgesamt betrachtet, die effizienteste und auch sicherste Lösung zum Laden des E-Autos, welche auch die Versicherung begrüßen wird.

Vor- und Nachteile im Überblick

WallboxNormale SteckdoseStarkstrom
VorteileSicher und effizient, optimale Nutzung von selbst erzeugter Solarenergie, Nutzung günstiger Nachttarife möglichEinfach zu handhaben, keine zusätzliche Installation notwendigSchnelles Aufladen möglich
NachteileHohe Anfangsinvestition, spezieller Anschluss notwendig, rechnet sich jedoch langfristigLangsame Aufladezeiten, nicht für regelmäßiges Aufladen geeignetRisiko für das überlasten von Trafostationen, Sicherheitsbedenken

Welche Photovoltaikanlage wird benötigt?

Um den Strombedarf eines Elektroautos vollständig zu decken, wäre eine Photovoltaikanlage von etwa 4 kWp erforderlich, sofern wirklich nur das Fahrzeug geladen werden soll. Dies würde eine Jahresleistung von etwa 3.600 kWh ergeben, was ausreichen sollte, um ein durchschnittliches Elektroauto jedes Jahr zu betreiben. Sie sollten jedoch Ihre eigenen Bedürfnisse und Fahrverhalten berücksichtigen und daher eine individuelle Beratung in Anspruch nehmen. Zudem ist es sinnvoll, sich die Frage zu stellen, ob eine größere Solaranlage zur Versorgung des gesamten Haushaltes sinnvoll ist, da hier nachhaltig noch mehr Kosten gespart werden können. Der finanzielle Anfangsaufwand für die Komplettversorgung des eigenen Hauses beginnt bei etwa 10.000 Euro. Die Kosten für die Wallbox selbst bewegen sich zwischen 500 und 2.000 Euro.

Häufig gestellte Fragen

Wie installiere ich eine Ladestation zu Hause?

Die Installation einer eigenen Ladestation ist die wohl effizienteste Art, um zu Hause Ihr Elektroauto aufzuladen. Die Ladestationen bieten eine höhere Leistung als herkömmliche Steckdosen, wodurch das Aufladen schneller vonstatten geht und Sie Ihr Fahrzeug innerhalb weniger Stunden vollständig aufladen können. Es gibt verschiedene Modelle von Ladestationen auf dem Markt, aber achten Sie darauf, dass Sie das passende Gerät für Ihr Elektroauto auswählen. Die Installation einer Ladestation sollte von einem qualifizierten Elektriker durchgeführt werden. Stellen Sie sicher, dass Ihre Photovoltaikanlage über genügend Leistung verfügt, um die Ladestation zu unterstützen.

Wie wähle ich die richtige Ladestation aus?

Bevor Sie eine Ladestation installieren, ist es wichtig, die Leistung Ihres Hauses zu überprüfen. Elektroautos können eine hohe Last erzeugen, die eine höhere Wattzahl benötigt als eine normale Steckdose liefern kann. Es gibt verschiedene Modelle von Ladestationen auf dem Markt. Sie sollten diejenige auswählen, die mit Ihrem Elektroauto kompatibel ist und die gewünschte Ladeleistung bietet. Berücksichtigen Sie auch die Häufgikeit der Nutzung Ihres Fahrzeugs. Die Bandbreite der Leistung reicht von knapp 4 bis zu 22 kW. Lassen Sie sich individuell beraten!

Wie kann ich meine Stromkosten beim Aufladen meines Elektroautos senken?

Es ist manchmal sinnvoll, das Elektroauto zu bestimmten Zeiten aufzuladen. Einige Ladestationen haben eingebaute Timer-Funktionen, mit denen Sie festlegen können, wann das Auto aufgeladen wird. Das kann Sie dabei unterstützen, Strom zu sparen, indem Sie beispielsweise die Ladung nachts oder während niedriger Stromtarife in der Nacht oder am Wochenende ablaufen lassen. Bei selbsterzeugter Solarenergie kann die Zeit mit der meisten Soneneinstrahlung genutzt werden.

Wie kann ich die Ladegeschwindigkeit meines Autos überwachen?

Ihr Elektroauto sollte beim Heimladen mit der maximalen Leistung aufgeladen werden. Während des Ladevorgangs können Sie die Geschwindigkeit und den Fortschritt online überwachen. Einige Ladestationen bieten eine App an, mit der Sie den Fortschritt genau beobachten können.